Cappella della lettera
Die Lübecker Hauptkirche St. Marien ist Treffpunkt und Mitte der Stadt. Hier begegnen sich Glaube, Musik und Handel. Die Nähe zu Rathaus und Kaufmannsgilden, die Lübeck Ruhm und Reichtum brachten und weitreichende Verbindungen in den gesamten nordeuropäischen Raum pflegten, führte auch zur Einrichtung einer „Briefkapelle“. Wer ein Schriftstück erhielt und dessen Inhalt nicht verstand, sei es wegen der fremden Sprache oder wegen fehlender Lesefähigkeit, konnte sich an die Beamten der Kapelle wenden. Dort wurden die Briefe erschlossen, übersetzt und übertragen.
Von dieser Tätigkeit haben auch wir unseren Namen abgeleitet. Musik vor 1800 verdient es, experimentell gehört, neu erschlossen und übertragen zu werden. So wie Johann Sebastian Bach 1705 unweit der Briefkapelle in St. Marien die Kunst Dieterich Buxtehudes „begreiffen“ wollte, so möchten auch wir den Kontakt zur Musik im Heute lebendig machen – als wären es Briefe einer vor uns begonnenen Zeit, die darauf warten, vorgelesen zu werden.
Im Hauptensemble aus Mitgliedern aus Karlsruhe und Mainz werden Begegnungen bei Konzerten in Aschaffenburg, St. Florian bei Linz, Karlsruhe, Rostock, Arnstadt und weiteren Orten geschaffen. Das Cappella della Lettera-Consort widmet sich den Werken in der Besetzung von vier Blockflöten. Unsere Cappella ist damit nicht nur ein musikalisches Ensemble, sondern auch ein flexibles Studienbündnis für die geheimnisvollen Werke des Barock – und der Neuen Musik.
Johann Sebastian Bach – Herr Christ, der einig Gottes Sohn (BWV 601)
Programme
Bach in Lübeck
mit Musik von Johann Sebastian Bach, Dieterich Buxtehude, Arcangelo Corelli oder Johann Mattheson u. a.
Das unruhig-ruhige Herz
mit Musik von Heinrich Ignaz Franz von Bibern, Heinrich Schmelzer, Georg Arnold, György Ligeti u. a.
Lettere Cantate
mit Musik von Girolamo Frescobaldi, Johann Sebastian Bach, Isabella Leonarda, Friedrich Wilhelm Zachow u. a.
Geschwister Kammenos Quartett
Das Geschwister Kammenos Quartett ist ein junges Ensemble der Klassikszene, das 900 Jahre Musikgeschichte sowohl historisch informiert als auch zeitgenössisch zu interpretieren weiß. Ausgebildet an renommierten Musikhochschulen und -gymnasien in Karlsruhe, Mainz und Feldkirch, konnten die vier Musikerinnen und Musiker ihr Können und ihre Spielfreude bereits im Gut Hasselburg, der Erich-Schickling-Stiftung, bei „Klassik im Schwarzwald“ sowie bei der Helmholtz-Kammermusikwoche unter Beweis stellen und erhielten dafür durchweg hervorragende Rezensionen.
Programme mit Werken von Antonín Dvořák, Marco Enrico Bossi und weiteren Komponisten, ebenso wie Besetzungen vom Duo bis hin zur Zusammenarbeit mit Gastmusikerinnen und -musikern, zeugen von der großen Flexibilität des Quartetts, sich auf unterschiedlichste Situationen einzustellen und das Publikum stets begeistert zurückzulassen.
Lennox Berkeley: Vivace / Concertino op. 49
Programme
Vier:Klang
mit Musik von Lennox Berkeley, Antonín Leopold Dvořák, Joseph Haydn, Antonio Vivaldi u. a.
Papa Haydn in London
zu dritt mit Musik von Joseph Haydn, Carl Stamitz, Johann Christian Bach, Leopold Mozart u. a.
»Sinnliches und detailreiches Musizieren«
MDR Kultur